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Die Rohbauarbeiten
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Es gibt zwei unumstößliche, bereits von vielen Menschen gemachten Erfahrungen:
1.
Murphys Law:
"whatever can go wrong - will go wrong"

2.
Aus dem Chaos sprach eine Stimme zu mir. Lächele und sei froh - denn es könnte schlimmer kommen. Ich lächelte und war froh - und es kam schlimmer.

Es gibt viele dieser Weisheiten. Denn Erstens kommt es anders und Zweitens als man denkt. Genau so bei unserem Weinkeller. Trotz ausreichender Vorplanung kamen wir von einem Problem zum nächsten. Das größte Problem war die Zeit. Wir wollten den Keller zur Bejauolais Primeur Zeit mit eben einer solchen Weinverkostung mit unseren Freunden offiziell begießen. Denn nur unsere Nachbarn wußten, bzw. erlebten das Projekt.
Der Termin der Fertigstellung war schnell gefunden. Nun mußte "nur noch" das ganze Projekt da hineingepresst werden. Wir hatten ein paar bittere Gegner solch taffer Terminplanungen.
Als erstes war da meine Firma, die mich just zu diesem Zeitpunkt auf zwei längere Geschäftsreisen nach China schickte. Als zweites entpuppte sich das Wetter als besonders rücksichtslos. Es regnete quasi ohne Unterlass, was dem bereits feuchten Erdreich zusätzliche dynamische Kräfte verschaffte. Der Hang an dem wir wohnten wollte immer wieder mit nachrutschenden Lehmmassen die Wunden schließen die wir ihm zufügten.
Als dann noch eine nicht eingezeichnete, blinde Wasserleitung getroffen wurde war die Not groß. Meine Frau alleine mit den Handwerkern, ich in Guangzhou. Sie meisterten jedoch mit Ruhe, Gelassenheit, Sachverstand und den nötigen Maschinen auch diese Hürden. Unser Haus stand steil am Hang, anscheinend auf einer Lehmplattform. War normal gegründet. Wir wurschtelten unter dem Niveau des Hausfundamentes herum und schafften dort eine gut gefüllte Schwimmgrube.
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Der Bau-Erfahrene weiß unter welchem Streß wir da standen! Lehm ist wie ein Schwamm. Ein 2-Familienhaus auf einem Schwamm, am Steilhang ..... das kann heiter werden.
Als sich dann noch herausstellte, daß unter unserem Haus! am Hang! ein Rinnsal durchläuft glaubten wir, daß sich alles gegen uns verschworen hatte. Aber auch das wurde gemeistert. Dank erfahrenen Handwerkern, die anscheinend für jedes Problem sofort eine Lösung parat hatten.
Den Lieferanten der Bauteile und vor allem diesen Handwerkern, die beispielhaft Hand-in-Hand den Roh- und Innenausbau fertig stellten ist es eigentlich zu verdanken, daß wir in so kurzer Zeit zu einem so befriedigenden Ergebnis kamen.
Nicht zu vergessen meine Frau, die je nach Situation mit Geduld, Penetranz, gnadenloser Durchsetzung oder körperlicher Kraft den "Meister" am Bau spielte.
Die Baugrube noch um ein paar wichtige Zentimeter zu vergrößern, daß der Weinkeller überhaupt passte bekam ich als Strafarbeit aufgebrummt. Aber uns wurde dann bei der Montage bewußt - es hätte kein Zentimeter weniger sein dürfen. Eine Zollstock-Meisterleistung von Firma Neuschwander, die die Maße geliefert hatte und Andreas Eichhorn, der vor Ort der kreative Kopf war.
Hardy Welker
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